Wie jetzt? In der letzten Ausgabe der Serie zur Vielfalt der Dubbing Möglichkeiten, wollte Dennis Shaw uns vom Verzicht auf Dubbing Wachs überzeugen. Nun rudert er zurück und lässt uns wissen, dass es eine Technik gibt bei der auch er zum Wachsstift greift. Verwirrend? Keineswegs – denn ‘immer’ und ‘niemals’ sind Begriffe die im Fliegenfischen- und Fliegenbinden genau so wenig Platz finden, wie ‘gestern’ und ‘heute’ in den Prognosen eines Trendforschers.
Touch Dubbing ist eine vielseitige Technik, die sich am Besten für kurze bis mittellange Fellhaare eignet. Maulwurf wäre ein klassisches Beispiel dafür. Doch auch mit Hasenfell und Z-Lon findet es Anwendung. Touch Dubbing ist somit die einzige Dubbing Variante bei der Dennis Shaw Wachs benutzt. Unterschiedliche Produkte sind am Markt erhältlich die sich hervorragend für diese Methode eignen. Dennis bevorzugt jedoch BT’s Dubbing Wax, welches von Veniard vertrieben wird. Alternativ kann man dafür auch Klebestifte wie von UHU, Pritt oder Tesa heranziehen. BT’s Dubbing Wax wird in zwei Rezepturen angeboten. ’Tacky’ für Fliegen in der Größe #12 und kleiner, sowie ‘Super Tacky’ für Muster in #10 und größer. Er gesteht sich aber ein, letztere Rezeptur für alle Fliegengrößen zu verwenden.
Beim Wachsen von Bindefäden möchte man eine dünne, gleichmäßige Schicht. Sieht der Wachsstift einmal so aus, ist es beinahe unmöglich, Wachs gleichförmig und fein aufzutragen.
Vor der Anwendung also am Besten das dreckige, klebrige Zeug in eine Post-it Notiz schmieren.
Hat man das erst getan, fällt es leichter eine glatte Schicht aufzutragen. Beim Touch Dubbing bringt man also einen dünnen, gleichmäßigen Belag an. Dazu reicht es ein- bis zweimal über den Faden zu streichen.
Ist der Faden erst beschichtet, nimmt man das Dubbing Material heran – Maulwurfsfell in diesem Fall – und berührt damit einfach den gewachsten Faden.
Einige Fasern werden am Wachs kleben bleiben.
Wird der Körper erst gewunden, bleibt wie in dieser Abbildung deutlich wird, der Faden eindeutig sichtbar. Das verleiht dem Fliegenkörper einen herrlich durchsichtiges Aussehen.
Der Effekt lässt sich variieren durch die Menge des aufgetragenen Fells. In diesem Beispiel wurde der gewachsten Faden mehrmals mit dem Fell angestupst.
Was wiederum den Körper der Fliege dichter erscheinen lässt.
Wie man sieht eine einfache und vielseitige Technik, durch die man mit Übung und Erfahrung unterschiedliche Dubbing Effekte erzielen kann. Von der geringsten Andeutung feiner Körperauswüchse, bis zu einem voll ausgebildeten, fetten Körper.
Untenstehend finden sich einige alternative Anwendungen als Inspiration.
Helles Hasenohrfell auf einen Golddraht gedubbt und als Körperrippung verwunden.
Grüner Kupferdraht mit einer Hasenohrmischung gedubbt und als Körperrippung verwunden.
Weinrotes Maulwurfsfell an den enthüllten Stamm (stripped quill) einer orangen Grizzle Hechel gedubbt, mit dem der komplette Körper gebildet wurde.
Eine weitere Variante wäre der ‘Twist and Touch’. Im Grunde genommen die selbe Technik, nur mit einem Spin. Das Wachs wird wie zuvor am Faden angebracht und dieser mit dem Dubbing (weinrotes Maulwurfsfell) berührt, während man gleichzeitig mit einer Hand den Faden im Uhrzeigersinn dreht.
Diesen Prozessschritt solange ausführen bis die gewünschte Menge an Dubbing sich am Faden befindet.
Wird der Körper erst gewickelt, lässt sich ein anderer – kompakterer – Effekt zum herkömmlichen Touch Dubbed Body erkennen. Auch an der Stelle lässt sich die Fülle des Körpers wie in obigen Beispielen beeinflussen.
Für das Anbringen von Dubbing an kleinen Fliegen, besonders um feinste Auswüchse und Haare anzudeuten, ist Touch Dubbing also eine hilfreiche Technik im Repertoire eines Fliegenbinders.
Fliegenbinden – Dubbing in 12 Schritten – Teil 1
Fliegenbinden – Dubbing in 12 Schritten – Teil 2
Fliegenbinden – Dubbing in 12 Schritten – Teil 3
Fliegenbinden – Dubbing in 12 Schritten – Teil 4
Fliegenbinden – Dubbing in 12 Schritten – Teil 5
Fliegenbinden – Dubbing in 12 Schritten – Teil 6
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